Praxis

Die Ordination befindet sich in der ehemaligen Kommende (Niederlassung) des deutschen Ritterordens, die die Gebäude der heutigen Bahngasse 3 und 5 umfasste.

Das ursprüngliche Möger´sche Freihaus kam im Jahre 1665 in den Besitz des Karmeliterordens. 1673 erfolgte ein Tausch zwischen den Karmelitern und dem Deutschen Ritterorden, wobei erstere das Areal der heutigen Ausstellungskirche in der Schlögelgasse erhielten. Das Hauptgebäude des Ordens war in der heutigen Bahngasse 3, das Wirtschaftsgebäude in Nr. 5 untergebracht. Bereits ab 1809 wurde das Gebäude jedoch verpachtet und einem kommerziellen Zweck zugeführt: Von 1809 bis 1814 war in dem Gebäude die Tuchfabrik des Bruno Neuling und 1814 richtete hier der Textilfabrikant 1814 Christoph Andrae seine Produktion ein, ehe es 1818 mit Verkauf an den Deckenfabrikanten Johann Kappelhofer in neue Hände überging. Danach erfolgte ein Umbau zu einem Wohn- und Geschäftshaus. Die Kapelle mit Turm wurde profaniert.

Das zweigeschossige Hauptgebäude auf Nr. 3 zeigt Lisenen (leicht hervortretende Gliederung und Verstärkung der Fassade) aus dem Jahr 1673 und ein rustiziertes (einzelne Steinlagen werden durch starke Fugen getrennt) pilastergerahmtes (pfeilerartiges Formelement) Korbbogenportal mit Keilstein, darüber ein Doppelfenster unter einem Dreiecksgiebel mit Wappenkartusche mit Ordenskreuz. In der tonnengewölbten Einfahrt befindet sich ein Stiegenhausportal mit Ordenskreuz im Segmentgiebel, der rechte Hof ist über eine kreuzgratgewölbte Durchfahrt erreichbar. Der Hof selbst wird durch einen zwiebelhelmbekrönten Turm der ehemaligen Kapelle überragt.